Zwischen Scham und Vertrauen

Es ist 2:35 Uhr.
Ich bin wach, trinke meinen Kaffee und schreibe diese Zeilen.

Seit Monaten mache ich meine Reels,
teile meinen Weg, meine Gedanken, meine Musik.
Inzwischen sind es über hundert Beiträge –
und manchmal frage ich mich,
ob sie überhaupt jemand wirklich sieht.

Manchmal bekomme ich Likes,
ein paar Kommentare, ein freundliches Wort.
Doch oft bleibt es still.
Still, obwohl ich weiß,
dass Menschen meine Beiträge anschauen.
Still, obwohl ich spüre,
dass da draußen viele mitlesen –
ohne sich zu zeigen.

Und in dieser Stille fühle ich manchmal etwas Scham.
Weil ich mich offen zeige.
Weil ich meine Fehler teile,
meine Schwächen, meine Wahrheit.
Und während ich veröffentliche,
denke ich manchmal:
„Vielleicht halten sie mich für verrückt.
Oder für einen Spinner, der immer noch träumt.“

Doch dann erinnere ich mich,
warum ich das alles tue.
Ich tue es nicht für Likes.
Nicht für Applaus.
Ich tue es,
weil etwas in mir sagt: Mach weiter.

Gott sieht.
Gott weiß.
Und wenn es am Ende niemand versteht –
dann wird es wenigstens
ein Tagebuch für meine Kinder und Enkelkinder sein.

Ein Zeugnis dafür,
dass ihr Vater geglaubt hat.
Und nicht aufgehört hat,
zu träumen.