Der Abend, an dem Schweigen auch Musik war

Im Vollspeed Richtung Verwirklichung eines Traums.
Oder nur Illusion?
Verlorene Seelen in einer surrealen Welt.

Gestern Abend fuhr ich nach Sinzheim – knapp neunzig Minuten von Zuhause entfernt.
Auf dem Marktplatz ein Street-Food-Festival.
Lichter, Stimmen, Musik.
Die Stände voll, der Wind frisch, die Menschen lebendig.

Ich kam gegen 21:30 Uhr an.
Ruby G performte, als würde er ein Stadion mit 10 000 Menschen beschallen.
Sein Sound, seine Stimme, seine Präsenz – Weltklasse.
Für mich ist Ruby einer der begnadetsten Sänger und Entertainer unserer Zeit.
Er lebt Musik. Er ist Musik.


Der Geist des Buena Vista

Begleitet wurde er von Larava Cacho Lopez – einer außergewöhnlichen Weltpianistin.
Ihr Vater war einer der Gründer des legendären Buena Vista Social Club.
Sie trägt diesen Spirit, diesen Flair, dieses Feuer.
Buena Vista – das ist mehr als Musik.
Es ist eine Haltung.
Eine Liebe zum Leben.

Ein paar Latinos tanzten um sie herum, sie lachten, sie lebten.
Und der Rest – sie hörten zu.
Vielleicht wussten nicht alle, was sie da spüren,
aber ich weiß es:
Es war Echtheit. Seele. Erinnerung.


Lernen im Schweigen

Eigentlich wollte ich in der Pause singen.
Doch es gab keine Pause.
Und das war gut so.

Ich blieb.
Ich hörte.
Ich lernte.

Ich habe an diesem Abend nicht gesungen –
aber ich habe verstanden.
Ich habe vom Großmeister gelernt.

Manchmal ist Stille die größte Bühne.
Und Beobachtung die ehrlichste Form des Respekts.


Göttisches Timing

Dieser Abend war keine verpasste Chance.
Er war ein Zeichen.
Vielleicht noch nicht die Zeit, selbst zu singen –
aber die Zeit, bereit zu sein.

Denn alles kommt,
wenn es kommen soll.

Es ist Zeit, die Samen zu sehen,
die Gott mir in die Hand gelegt hat.

AMEN.